Glossar

Abrechnungskontrolle
In unregelmäßigen Abständen überprüft der Verband der Filmverleiher (VdF), ob der Ticketverkauf korrekt abgerechnet wurde. Die maßgeblichen Unterlagen müssen dem Verleih oder der Abrechnungskontrollabteilung (AK) des VdF auf Anfrage vorgelegt werden.
Activity Sheets
Begleitmaterial zu Kinderfilmen: Ausmalblätter, Bastelbögen, Ratespiele etc.
Alternative Content
Einmalig stattfindende digitale Sonderprogramme wie die Live-Übertragung von Sportveranstaltungen, Rock- und Klassikkonzerten, Opern- oder Ballettaufführungen, aber auch Museumsrundgänge und Dokumentarproduktionen.
Alternativtext
Erläuternder Text zu einem Bildmotiv im Internet. Dieser Text ermöglicht einen barrierefreien Zugang für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen.
Arthouse
Bezeichnung von Filmen, Kinos oder Verleihfirmen. In Abgrenzung zum Mainstream-Kino geht es beim Arthouse nicht vorrangig um das Erreichen der größtmöglichen Besucherzahl, sondern um inhaltliche oder künstlerische Ideen und ein persönliches Anliegen. Im engeren Sinne ähnlich dem Autorenfilm, im weiteren Sinne werden oft auch fast alle europäischen Filme und das Weltkino als Arthouse verstanden.
Assistive Technologie
Wird vor allem im IT-Bereich verwendet. Unterstützende Computertechnologien, die Menschen mit Behinderung Teilhabe ermöglichen wie Screenreader, Spracheingaben, Vergrößerungssoftware oder Bildschirmtastatur.
Audiodeskription (AD)
Tonspur für Menschen mit beeinträchtigter Sehfähigkeit. Die AD-Tonspur – auf dem DCP auch als VI (visually impaired) gekennzeichnet - erläutert das Bildgeschehen so, dass sich rein durch Zuhören eine Szene mitverfolgen und die Handlung verstehen lässt.
Auswertungsfenster
Für von der FFA – Filmförderungsanstalt geförderte Produktionen ist die Auswertungsreihenfolge gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt vier Stufen: Kino, DVD/VoD, Pay-TV und Free-TV. Jede Stufe darf in die Auswertung erst nach Ablauf einer Sperrfrist einsteigen. Ist der Film nicht gefördert, werden die Auswertungsfenster zwischen den Parteien frei verhandelt.
Auswertungskette
Reihenfolge der Auswertungsformen, die das Produkt Film durchläuft: World Sales > Verleih > Kino > DVD/Video > Video-on-Demand/Streaming-Dienste > Ausstrahlung im Bezahlfernsehen -> Ausstrahlung im TV.
Barrierefreiheit
Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. (Behindertengleichstellungsgesetz, BGG)
Breitwandformat
Bezeichnung für das gebräuchlichste Bildformat im Kino. Das amerikanisches Breitwandformat hat ein Seitenverhältnis von 1,85:1, das europäische ein Seitenverhältnis von 1,66:1.
Bulit-in Audience
Wird im Marketing verwendet und bezeichnet Filme, die durch ihr Thema eine sehr klar definierte Zielgruppe ansprechen, zum Beispiel Tango-Fans.
Cinemascope
Gebräuchliches Bildformat. Das Cinemascope-Format hat ein Seitenverhältnis von 2,35:1 (digital: 2,39:1). Beim analogen Cinemascope wurde der Film gestaucht aufgenommen und bei der Projektion mit Hilfe einer anamorphotischen Linse auf die doppelte Breite projiziert. Bei der digitalen Projektion wird das Bild oben und unten "beschnitten".
Cineplex
Im Cineplex-Verbund haben sich rund 90 mittelständische Kinobetriebe zusammengeschlossen. Die Häuser des Verbundes reichen vom Multiplex bis zum Ein-Saal-Haus und agieren in der Programmgestaltung unabhängig, beim Marketing und beim Einkauf von Filmen und Concessions aber gemeinsam.
Closed Captions (CCAP)
Auf barrierefrei ausgestatteten DCPs bezeichnet CCAP (Closed Captions) oder auch SDH (subtitles for the deaf and hard of hearing) die Untertitelspur für Menschen mit beeinträchtigtem Hörvermögen. Die Bezeichnung „Closed Captions“ ist dabei missverständlich, da sie im Umfeld barrierefreier Fassungen für Fernsehen und Home Cinema teilweise die Methode bezeichnet, bei der Untertitel nicht am unteren Bildschirmrand, sondern in räumlicher Nähe zur sprechenden Person erscheinen. Im Kino-Umfeld versteht man hierunter Untertitel, die nicht zur Anzeige auf der Leinwand vorgesehen sind, sondern mit einem speziellen Endgerät wiedergegeben werden.
Concessions
Süßigkeiten, Getränke, Popcorn und kleine Speisen, die als Nebeneinnahmen den Umsatz aufbessern. Für nicht verpackte Waren gelten besondere Hygienevorschriften.
Corporate Social Responsability (CSR)
Das Übernehmen freiwilliger gesellschaftlicher Verantwortung durch ein Wirtschaftsunternehmen, beispielsweise durch eine nachhaltige Unternehmensführung. Oft auch Teil des Marketings eines Unternehmens.
CPL
Composition Playlist. Die Composition Playlist ist die Inhaltsangabe einer Datensammlung (Composition) die einen digitalen Film ausmacht. Die CPL listet alle Spuren (Tracks) auf, die in der Composition zusammengefasst sind, also beispielsweise die Film-Bilddateien, die Original Audio-Tonspur und deutsche Untertitel.
DCDM
Digital Cinema Distribution Master. Das Ausgangsfilmformat für die digitale Projektion. Das DCDM wird zum DCP (Digital Cinema Package) komprimiert und gegebenenfalls verschlüsselt, bevor es an die Kinos geht.
DCI
Digital Cinema Initiatives. Unter dem Namen DCI haben sich 2002 die großen Hollywood-Majors Disney, Fox, MGM, Paramount, Sony Pictures, Universal und Warner Bros. Studios zusammengeschlossen und den DCI-Standard entwickelt, der heute die Norm für das Encoding digitaler Filme im Kino ist.
DCP
Digital Cinema Package. In der Kinopraxis entspricht das DCP in etwa der Filmdose im analogen Kino. Das DCP enthält die Daten des komprimierten und gegebenenfalls verschlüsselten Films und kann mit Hilfe einer Key Delivery Message (KDM) auf einem bestimmten Kinoserver und für einen bestimmten Zeitraum abgespielt werden. Das DCP wird meist als Festplatte an die Kinos verschickt oder ist als Datendownload (e-delivery) verfügbar.
Diffusbildleinwand
Eine mattweiße Leinwand, die Licht in alle Richtungen reflektiert. Das Bild erscheint aus fast allen Blickrichtungen auf der gesamten Leinwand gleich hell.
Digital Signage
Digitale Werbeflächen im Filmtheater.
Disposition
Teil der Arbeit eines Verleihs oder Vertriebs: Platzierung eines Filmes in den passenden Kinos. Bei großen Verleihfirmen/Vertrieben gibt es Disponentinnen und Disponenten für die einzelnen Verleihbezirke. Über die Disposition ab Donnerstag stimmen sich Verleih und Kino immer montags ab. Synonym: Terminierung.
DSM
Digital Source Master. Das fertige digitale Filmprodukt auf der Produktionsseite wird nach dem DCI-Standard als Digital Source Master (DSM) bezeichnet. Das DSM kann unterschiedliche Formate haben und aus unterschiedlichen Produktionsquellen hergestellt sein, es ist Grundlage für das DCDM.
e-delivery
Digitaler Filmtransport. Das Filmmaterial (DCP) wird per Standleitung oder Satellit auf einen Datenträger im Kino transferiert.
e-Ticketing /Online-Ticketing
Buchung von Kinotickets im Internet. E-Ticketing muss über zertifizierte Anbieter abgewickelt werden, ansonsten müssen die e-Tickets im Kino gegen SPIO-Karten eingetauscht werden.
Eigenverleih
Umgangssprachl.: Verleih einer Produktionsfirma oder eines Regisseurs, mit dem Zweck einen bestimmten Film eigenhändig ins Kino zu bringen.
Encoding
Umschreiben von Filmmaterial in ein digitales Format, das der Media Block entziffern kann.
EPK
Electronic Press Kit („elektronische Pressemappe“). Digitaler Datensatz zum Download auf Presseservern mit verschiedenen multimedialen Inhalten, u. a. Trailer, Bild- und Tonausschnitte, Fotos etc.
Erstinverkehrbringer
Jeder Gewerbetreibende, der „eine leere Verpackung, die typischerweise zum privaten Endverbraucher gelangt, mit einer Ware befüllt und erstmals in Deutschland in Verkehr bringt“. (Verpackungsverordnung, VerpackG).
Erziehungsbeauftragte Person
Ist jeder über 18 Jahre, der Erziehungsaufgaben nach Vereinbarung mit den Eltern übernimmt (vgl. JuSchG § 1), so z. B. auch Lehrkräfte oder andere Personen, die Kinder oder Jugendliche im Rahmen der Jugendhilfe oder in der Ausbildung betreuen. (siehe auch Personensorgeberechtigte Personen).
Event-Kino
Vermarktung von Filmveranstaltungen als einmalige Events, um durch die Zeitverknappung möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf einmal zu mobilisieren.
FFA – Filmförderungsanstalt
Bundeseinrichtung zur Förderung der Filmwirtschaft. Die FFA ist u. a. für Einzug, Kontrolle und Umverteilung der Filmabgabe zuständig, die alle am Filmmarkt Beteiligten leisten müssen
Filmabgabe
Nach § 151 des Filmförderungsgesetz (FFG) sind Filmtheater – ebenso wie die öffentlichen und privaten Fernsehanstalten und die Videowirtschaft – verpflichtet, einen Anteil ihrer Einnahmen an die FFA – Filmförderungsanstalt zu zahlen. Die Einnahmen aus der Filmabgabe werden für die Finanzierung der FFA-Fördermaßnahmen verwendet.
Filmförderungsgesetz (FFG)
Das FFG ist die Rechtsgrundlage für die Filmförderung durch die FFA – Filmförderungsanstalt.
Filmmiete
Die Filmmiete zahlt der Kinobetrieb dem Filmverleih für das Recht, einen Film in einem bestimmten Zeitraum vorzuführen und damit Einnahmen zu erzielen. In Deutschland werden Filmmieten zumeist über eine verrechenbare Mindestgarantie und einen prozentualen Anteil an den Karteneinnahmen abgerechnet.
Flatrate
Abo-Modell, bei dem Zuschauerinnen bzw. Zuschauer einen monatlichen Festbetrag bezahlen und dafür beliebig oft ins Kino gehen können.
Framerate
Anzahl per Filmbilder pro Sekunde mit denen ein Film vorgeführt wird. Üblich sind 24 Bilder pro Sekunde.
FSK-Freigabe
Die „Freiwillige Selbstkontrolle“ (FSK) der Filmwirtschaft vergibt Jugendfreigaben für Filme. Filme, die der FSK nicht vorgelegt wurden, dürfen Minderjährigen (unter 18 Jahren) nicht gezeigt werden.
Gain-Faktor
Die Reflektionsfähigkeit von Leinwänden wird mit dem sogenannten Gain-Faktor bestimmt. Ein höherer Gain-Faktor bedeutet auch eine hohe Reflektionsfähigkeit.
Härtefallantrag
Umsatzschwache Kinos können immer bis zum 31. März jeden Jahres einen Härtefallantrag beim Verleiherverband VdF stellen, um einen Filmmietennachlass bewilligt zu bekommen. Die Reduzierung gilt nicht für Filme zum Bundesstart.
Heavy User
Regelmäßige Kinogänger und Kinogängerinnen mit mehr als 7 Kinobesuchen pro Jahr.
HI-Spur
Verstärkte Dialog-Tonspur für Menschen mit beeinträchtigtem Hörvermögen HI: Abkürzung für „hearing impaired“ (hörbeeinträchtigt).
Integrated Media Block (IMB)
Siehe Media Block
IVW-Staffel
Von der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) werden die Besucherzahlen der Filmtheater ermittelt, und anhand der Höhe der Besucherzahlen werden die Filmtheater IVW-Staffeln zugeordnet. Die Staffeln dienen der Werbewirtschaft zur Kalkulation von Einsätzen und Preisen.
Juristische Person
Ein Unternehmen, das wie eine Person fungiert, gilt als juristische Person. Hier haftet nicht der Unternehmer, sondern das Unternehmen selbst. Es wird als Formkaufmann gehandelt.
Kasch
Der Kasch besteht aus schwarzem, Licht absorbierendem Material und kommt zum Einsatz, um unterschiedliche Bildformate auszugleichen (Breitwandformat, Normalformat, Cinemascope). Der Kasch deckt rechts und links (bzw. oben und unten) den Teil der Leinwand ab, der nicht vom Bild ausgefüllt wird, und sorgt so für scharfe Bildränder ohne Streulicht.
Key Delivery Message (KDM)
Digitaler Code, der als Schlüssel für die Inhalte des DCP dient. Das Kino bekommt den KDM üblicherweise per E-Mail vom Verleih oder einer vom Verleih beauftragten Agentur.
Kinoprogrammpreis
Bezeichnung für jährlich vergebene Auszeichnungen der Bundesregierung und der meisten Bundesländer für ein besonders engagiertes Kinoprogramm.
Klimaneutral
Ein Kino, das für unvermeidbare Emissionen Ausgleichszahlungen an Umweltinitiativen zahlt, kann sich als „klimaneutrales Unternehmen“ zertifizieren lassen.
KMU
Abkürzung für „kleine und mittelständische Unternehmen“. KMU sind Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro erzielen.
KSK-Abgabe
Für künstlerische Tätigkeiten, z. B. die Arbeit eines Grafikdesigners oder einer Musikerin, die im Kino auftritt, muss das Unternehmen eine pauschalierte Abgabe in Höhe von ca. 4 % an die Künstlersozialkasse (KSK) abführen.
Künstlersozialkasse (KSK)
Die KSK soll dafür sorgen soll, dass selbständige Künstler und Publizistinnen einen ähnlichen Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung genießen wie Arbeitnehmer. Es besteht Versicherungspflicht, Berufsanfänger und Höherverdienende haben aber die Möglichkeit, sich zugunsten einer privaten Kranken- und Pflegeversicherung von der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungspflicht befreien zu lassen.“ Für bei der KSK Versicherte zahlt der Bund den Arbeitgeberanteil an Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung.
Leistungsstörungsrecht
Das Recht zur Regelung von Schuldverhältnissen in Fällen, in denen die Erbringung einer bestimmten Leistung durch den Schuldner (Auftragnehmer) an den Gläubiger (Auftraggeber) nicht erbracht wird.
Majors
Auch: US-Majors. Verleihdependancen US-amerikanischer Produktionsfirmen: Disney, Warner Bros., Universal Pictures, Paramount und Sony.
Media Block
Hardware-Modul. Das Media-Block-Modul ist üblicherweise in den Projektor integriert, aber auch die meisten Kinoserver besitzen einen integrierten Media Block. Mit Hilfe der Key Delivery Message (KDM) entschlüsselt der Media Block die Datensätze des DCP und wandelt sie um in Bild- und Tonsignale um. Die in der Praxis vertriebenen Media-Block-Module werden manchmal auch als IMB (Integrated Media Block) bezeichnet.
Mindestgarantie
Garantiesumme, die ein Kino einem Verleih für einen vermieteten Film zahlt, unabhängig von den Einnahmen. Übersteigt der Verleihanteil an den Einnahmen die Garantiesumme, fällt diese weg (Verrechenbarkeit).
Mischvermietung
Vermietung eines Filmes sowohl an Multiplexe als auch an Programmkinos.
Multiplex
Mehrsaal-Kino mit mindestens acht Leinwänden.
Nachaufführer
Kino, das aktuelle Filme mehrere Wochen/Monate nach Start spielt.
Normalformat
Bildformat. Das Normalformat entspricht dem ursprünglichen Seitenverhältnis eines 35-mm-Filmbildes ohne bzw. mit Tonspur und hat ein Seitenverhältnis von 1,33:1 bzw. 1,37:1.
Online-Ticketing/e-Ticketing
Buchung von Kinotickets im Internet. E-Ticketing muss über zertifizierte Anbieter abgewickelt werden, ansonsten müssen die e-Tickets im Kino gegen SPIO-Karten ausgetauscht werden.
Open Captions (OCAP)
Offene barrierefreie Untertitel zur Anzeige auf der Leinwand werden auf dem DCP als OCAP gekennzeichnet.
Personensorgeberechtigte Personen
Sind einzig die Eltern (nur in Ausnahmefällen ein vom Familiengericht bestellter Vormund). Siehe auch Erziehungsbeauftragte Person.
Polarisationsverfahren
3D-Projektionsverfahren. Beim Polarisationsverfahren werden zwei 2K-Bilder mit unterschiedlicher Polarisation von einem 4K-Projektor übereinander und gleichzeitig projiziert. Die entsprechende Polarisation der Brillengläser erzielt den dreidimensionalen Effekt.
Premiumkino
Kinos mit Luxusausstattung wie beispielsweise Ledersesseln und Bedienung am Platz.
Presseserver
Auf den Presseservern stellen Filmverleiher Material für die Pressearbeit zur Verfügung: Bilder, Trailer, Clips, EPK, Pressetexte.
Programmkinostatus
Nicht mehr üblich: Beim Verband der Filmverleiher (VdF) konnte formlos ein Programmkinostatus beantragt werden, der zum Abspiel in Schienen berechtigte (siehe auch Schienenspiel/Schienenprogramm).
Prolongation
Vereinbarung zwischen Verleih und Kino: die Aufführungsdauer eines Filmes wird bei guten Besucherzahlen immer montags um jeweils eine Woche zu den gleichen Konditionen verlängert.
Rechteinhaber
Inhaber der Auswertungsrechte eines Films. In der Regel die Produktionsfirma, die die Rechte dann für eine bestimmte Dauer und ein bestimmtes Territorium an Verleihfirmen abtritt.
Referenzförderung
Zuschussförderung der FFA – Filmförderungsanstalt, die jedes Filmtheater jeweils am Anfang eines Jahres beantragen kann. Bei guten Besucherzahlen deutscher Filme und bei Erhalt eines Kinoprogrammpreises fällt die Referenzförderung für das einzelne Kino höher aus.
Reklamezuschuss (RZ)
Gelegentlich noch auf Terminbestätigungen (TB) zu finden. Der RZ wurde vom Verleih ans Kino für regionale Marketingaktivitäten gezahlt und ist kaum noch üblich.
Repertoire
Nach der Erstauswertung werden Filme Teil des Repertoires, ein Verleih führt sie in seinem Back-Katalog.
Rollenkarten
Von der SPIO – Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. lizensierte Kinokarten-Vordrucke für Kinos ohne Computerkassen. Siehe auch SPIO-Karten.
Rücklage
Der „Sparstrumpf“ eines Unternehmens. Gesetzliche Rücklagen werden aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen gebildet. Dies ist z. B. der Fall bei der GmbH.
Scheinkaufmann
Wer im Handelsregister als Kaufmann eingetragen ist, ohne die Voraussetzungen für einen Kaufmann zu erfüllen, muss sich dennoch wie ein Kaufmann behandeln lassen.
Scheinselbstständigkeit
Selbständige sind nicht oder nur eingeschränkt weisungsabhängig. Sie können Arbeitszeit und Arbeitsort weitgehend selbständig bestimmen und sind nicht regulär in den Kinobetrieb eingegliedert. Wenn eine Person auf Honorarbasis arbeitet, dem Vorgesetzten gegenüber jedoch weisungsgebunden ist und sich an einen festen Arbeitsplatz in einem Betrieb begibt und/oder geregelten Arbeitszeiten unterliegt, liegt Scheinselbständigkeit vor.
Schienenspiel
Im Unterschied zur üblichen Praxis, bei der ein erstaufgeführter Film in der Regel in allen Vorstellungen eines Saals für einen mit dem Verleih vereinbarten Zeitraum gezeigt werden muss, haben Programmkinos in den 70er-Jahren das sogenannten Schienenspiel/Schienenprogramm entwickelt, bei dem in einem Saal verschiedene Filme zu verschiedenen Zeiten, oftmals auch mehrere verschiedene Filme innerhalb einer „Zeitschiene“ in einer Woche gezeigt werden.
SDH-Spur
Untertitelspur für Menschen mit beeinträchtigtem Hörvermögen. Siehe auch Closed Captions (CCAP). SDH: Abkürzung für “subtitles for the deaf and hard of hearing”.
Selbstbehalt
Bei einem Versicherungsvertrag ist der Selbstbehalt die Schadensumme, die der Versicherte trägt, bevor die Versicherungsgesellschaft einspringt.
Silberleinwand/Silver Screen
Metallbeschichtete „Silberleinwände“ sind wesentlich lichtstärker als Diffusbildleinwände. Im frühen Kino waren Silberleinwände so weit verbreitet, dass „Silver Screen“ zum Synonym von Kino an sich wurde. Leinwände mit höherem Gain-Faktor haben den Nachteil, dass das Licht bevorzugt in der Projektionsrichtung reflektiert wird.
Smart Data
Mit Hilfe von sogenannten semantischen Technologien werden große Datensätze - zum Beispiel Interaktionsdaten von Kinokunden - geordnet, analysiert und zu verwertbaren Informationen verarbeitet, die dann beispielsweise für die Erstellung von Marketing-Kampagnen genutzt werden können.
Sneak-Preview
„Geheime-Vorschau“ – Vorabaufführung eines Films vor Start, wobei dem Publikum vorab nicht bekannt ist, um welchen Film es sich handelt.
Speckle
Optisches Phänomen, das bei Laserprojektion auftreten kann. Unebenheiten des Untergrunds – hier der Leinwand – lassen den Bildpunkt zu einer unscharfen Fläche mit einem granularen Muster zerfallen.
SPIO – Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V.
Dachverband von derzeit 16 Berufsverbänden der Filmwirtschaft. Trägerin der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK-Freigabe).
SPIO-Karten
Um eine ordnungsgemäße Abrechnung aller Kinobesuche zu gewährleisten, müssen Kinos entweder die vom VdF zertifizierten EDV-Kassensysteme zur Abrechnung benutzen, oder sie müssen als Kinotickets lizensierte Vordrucke von durch die SPIO – Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. abgenommenen Druckereien verwenden. Die Vordrucke müssen unter anderem eine laufende Nummer, den Namen des Kinos, das SPIO-Siegel und das Impressum der Druckerei enthalten.
Stiller Gesellschafter
Ein Arbeitnehmer oder auch ein unternehmensunabhängiger Geldgeber, der seinen Gewinnanteil in eine Vermögenseinlage umwandelt, mit der er am laufenden Gewinn und Verlust (rein kapitalanteilig und nicht über eine Mitbestimmung) beteiligt ist. Eine Verlustbeteiligung kann ausgeschlossen werden.
Terminbestätigung (TB)
Nach einer mündlichen Absprache mit dem Verleih oder Vertrieb, erhält der Kinobetreiber die sogenannte Terminbestätigung, die das Vertragsdokument über das Abspiel darstellt und u. a. die Filmmiete festlegt. Mit Anerkennung der TB akzeptiert der Kinobetreiber zugleich auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verleihs.
Terminierung
Siehe Disposition
Theater Management System (TMS)
Software. Die Kinotechnik in Kinos mit mehreren Sälen lässt sich am einfachsten mit einem TMS verwalten. Dessen Kernfunktion ist das Management von -Key Delivery Messages (KDM), die Weiterleitung der Filmdaten vom Server (siehe auch DCP) zu den Projektoren, die Erstellung von Playlisten für die jeweiligen Leinwände und von Templates, mit denen Playlisten schnell manuell oder automatisch erstellt werden können.
Tradeshow
Messe. Auf ihren Tradeshows stellen Verleihfirmen die Filme der kommenden Saison mit Trailern und Promotion-Videos vor.
Träger
Physisches bzw. digitales Format, in dem die Filmdaten geliefert werden, z. B. als 35-mm-Film, Super 8, VHS-Kassette, DVD, DCP (als Festplatte oder per e-delivery). Der gebräuchlichste Träger im heutigen Kinobetrieb ist das DCP.
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Verleihbezirk
Die Filmverleihfirmen haben den deutschen Lizenzbereich in Bezirke eingeteilt, für die in großen Firmen jeweils eigene Ansprechpartnerinnen und -partner zur Verfügung stehen.
Vertrieb
Unternehmen, die sich auf die Disposition von Filmen spezialisiert haben und die Filmvermietung und Vertriebslogistik für Verleihfirmen übernehmen.
VI-Spur
VI: Abkürzung für „visually impaired“, siehe Audiodeskription (AD).
Video on Demand (VoD)
Filme zum Download oder als Streaming-Angebot.
Virales Marketing
Online-Marketing. Das Ziel ist, mit einer auffälligen Aktion oder Nachricht einen „Rumsprecheffekt“ im Internet zu produzieren. Die User verbreiten die Nachricht selbständig weiter und die Marke/das Produkt gewinnt an Bekanntheit.
Werbemittler
Firmen, die sich auf die Vermittlung von Werbeaufträgen an Kinos spezialisiert haben. Die meisten Kinos haben Exklusivverträge mit einem Werbemittler abgeschlossen und werden von diesem mit Werbespots und anderen Werbeinhalten beliefert.
World Sales
International agierende World-Sales-Agenturen vermarkten Filmrechte an Verleihfirmen und Festivals.

Gefördert durch: FFA Filmförderungsanstalt